Wir Entlebucher

Wie ich schon sagte ...

... Ich bin ein Entlebucher, oder genauer, ein Entlebucher Sennenhund!

Wir sind die kleinsten der Sennenhunde, aber so wie ich uns kenne, kann sich das nur auf die Körpergröße beziehen. Mein Bruder soll 44 - 50 cm groß (na ja, hoch) und 25 - 30 kg schwer werden, ich etwas weniger 42 - 48 cm und 20 - 25 kg. Aber ihr kennt mich ja, auch wenn Fidu mittlerweile ein wenig größer ist als ich, ich lasse mir trotzdem von meinem frechen Bruder nichts gefallen ... Ich bin nämlich ein Mädchen ... und ich bin schlau!

Wir sehen aus wie kleine Berner, na ja, zumindest was die Farben unseres Fells angeht, aber mit kurzem Stockhaar. Kann man so auch in meiner Bildergalerie besichtigen. Wir sind sehr wachsam, und bellen auch gerne mal, vor allem, wenn wir unser Misstrauen gegenüber Fremden zeigen ... so steht's jedenfalls überall geschrieben. Also, ich guck' schon genau hin, wer da in unser Revier eindringt. Ausserdem sollen wir sehr temperamentvoll, sehr ausdauernd, sehr lernfreudig, sehr leicht motivierbar, sehr apportierfreudig, sehr spielfreudig und sehr anpassungsfähig sein ... Puh, hab' ich noch was vergessen!? Ach ja, sehr schmusig sind wir natürlich auch ... vor allem abends auf dem Sofa ...

Na, das meiste davon stimmt wohl, sagen auch Frauchen und Herrchen, mit mir ist immer was los. Manchmal sind die beiden richtig erschossen und wollen mal kurz ihre Ruhe haben. Nun, ich sorge dann dafür ... ich meine dafür, daß die Ruhe nur kurz ist, ihr wisst ja, ich bin ein Entlebucher! Auch die kleinste Bewegung verfolge ich und bin immer auf dem Sprung, schliesslich könnte ich ja was verpassen ... und auch wenn man nur an mich denkt ... schon bin ich da ...

Man sagt uns nach ...

wir seien geborene Optimisten, lebensfroh, wendig, geschickt, schnell wie der Blitz und jederzeit für ein Spielchen zu haben! Also, ich kann das nur bestätigen. Frauchen und Herrchen auch, ich bin nicht nur ihr Sonnenschein, sie nennen mich auch den „schwarzen Blitz". Meine besondere Disziplin ist nämlich, bltzschnell da zu sein ... wenn mal was Essbares 'runterfällt ... Aber auch sonst bin ich schnell da, vor allem wenn gestreichelt wird ... Wir Entlebucher sollen „so richtig Leben in die Bude bringen" ... stimmt!!! Frauchen und Herrchen sagen das auch ...

Angeblich haben wir einen „Knopf zum Abstellen" und man bemerkt uns gar nicht, wenn die anderen zur Ruhe kommen ... Nun, die das behaupten kennen mich nicht ... Also, das wär ja schlimm, wenn man mich nicht mehr bemerken würde, nicht auszudenken ... Nein, ich habe keinen Knopf zum Abstellen, nicht daß ich wüsste, Frauchen und Herrchen sagen zumindest, dass sie ihn noch nicht gefunden hätten. Nun, sollte ich doch einen haben, werde ich es ihnen kaum verraten! So komme ich dann lieber mal eben mit „Gordon" vorbei, Gordon ist mein Hundefreund aus Plüsch und den halte ich Frauchen und Herrchen dann unter die Nase und bringe mich in Erinnerung ... Ruhezeit war gestern ... oder ist morgen ... aber nicht jetzt ...

Die beiden werfen Gordon dann schon mal etwas weiter weg, ich geh' ihn dann schnell holen und bin wie der Blitz wieder da, Ihr wisst doch, der schwarze Blitz. Frauchen meint dann immer, ich wär' wirklich ein typischer Entlebucher ... und Herrchen brummt dann zustimmend. Ach übrigens, Frauchen hat mal im Internet, das ist da, wo ihr mich gerade seht, ein wenig nach unserer Geschichte geguckt, was sie gefunden hat lest ihr hier:

Unsere Geschichte in Kurzform:

Unter dem Namen „Entlibucherhund" wurden wir das erste Mal in einem Aufsatz von E. Baur im „Centralblatt für Jagd und Hundeliebhaber" 1889 erwähnt, unseren Namen haben wir von einem Gebiet im Kanton Luzern, dem Entlebuch. In seinem Buch über „Die Schweizer Hunderassen" nennt uns Hans Räber außer „Entlibucher" auch Sennen- oder Küherhund oder „Toggenburger Treibhund". In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts waren wir von unserem nächsten Verwandten, dem Appenzeller, so gut wie nicht zu unterscheiden.

Erst 1913 führte Franz Schertenleib bei der Ausstellung in Langenthal vier Hunde vor, die er Entlebucher nannte. Bereits im daraufolgenden Jahr wurden drei Rüden und zwei Hündinnen als erste reinrassige Entlebucher ins Schweizerische Hundestammbuch SHSB eingetragen.

Noch im gleichen Jahr 1914 veröffentlichte Prof. Heim, der große Förderer der Schweizer Hunderassen seine bekannte Schrift über die Schweizer Sennenhunde, in der er den Entlebucher bereits erstmals als eigenständige Rasse erwähnt.

Es dauerte allerdings noch einmal viele Jahre bis endlich am 28. August 1926 in der Schweiz der „Klub für Entlebucher Sennenhunde" gegründet und im folgenden Jahr der Rassestandard festgelegt wurde.

In Deutschland gab es den ersten Entlebucherwurf im SSV erst im Juli 1955. Seit Mitte der 90er Jahre werden jährlich nur ca. 200 Welpen ins Zuchtbuch des SSV eingetragen. Der Entlebucher ist und bleibt damit ein „Liebhaberhund".

Womit wir wieder beim Thema wären, für Frauchen und Herrschen bin ich nämlich genau das, beide haben mich ganz doll lieb, das merke ich immer wieder ... Wenn ihr noch wissen wollt, wie so ein Entlebucher nach dem Rassestandard auszusehen hat, dann guckt meine Bilder an, dann wißt ihr es ...